Damit automatisiertes Fahren funktionieren kann, müssen die Automobilhersteller festlegen, wann und wo es sicher genug ist, um das Fahrzeug das Steuer übernehmen zu lassen. Dazu werden Fahrbereiche festgelegt, sogenannte „automated driving zones“.
Vision zu Realität: Die Umsetzung neuer Technologien
Nachdem der anfängliche Hype um die neuen Technologien des autonomes Fahrens abgeklungen ist, hat die eigentliche, harte Arbeit begonnen, um herauszufinden, wie und wann sie im wirklichen Leben eingesetzt werden können. An diesem Punkt befinden wir uns jetzt beim autonomen Fahren.
“Everybody had high expectations of self-driving cars […]. Back in 2013, 2014, we thought we would be driven from our homes to our offices in a car without a steering wheel by now, but it hasn’t happened yet.“ – Sjoerd Spaargaren, Product Marketing Manager – Automated Driving at HERE
Traditionelle Autohersteller gehen den progressiven Weg und steigen allmählich in die SAE-Stufen (SAE: „Society of Automotive Engineers“) der Automatisierung von Fahrzeugen auf. Währenddessen verfolgen die Technologieunternehmen einen revolutionäreren Ansatz: Sie zielen direkt auf die vierte Stufe und darüber hinaus ab – allerdings sind dabei hohe Risiken und Investitionen erforderlich, wenn sie erfolgreich sein wollen.
Für die Erstausrüster (OEM: „Original Equipment Manufacturer“) stellen sich andere Herausforderungen, nämlich die Haftungsfrage:
“From level three onwards, the car takes over […]. And this is where the manufacturer becomes liable in the case of an accident. This is the area where a lot of them are stuck.“ – Sjoerd Spaargaren
Die Einführung von Zonen für automatisiertes Fahren
Eine sogenannte „Operational Design Domain“ (ODD) definiert, wo und unter welchen Bedingungen ein Fahrzeug Fahrer*innen ablösen darf. Sie ist also entscheidend, wenn autonome Fahrfunktionen sicher genutzt werden sollen.
Die ODD kann für verschiedene Fahrzeuge unterschiedlich sein und von Betreibern durch die Auswahl verschiedener Konfigurationen erstellt werden. Sie hängt von präzisen, aktuellen Karten ab, damit das Fahrzeug sich selbst lokalisieren kann, bevor es plant und schließlich handelt.
Das Automated-Driving-Zones-System von Here nutzt dessen SD- und HD-Karten zusammen mit zusätzlichen dynamischen Informationen, wie Echtzeitauskünfte zu Verkehr und potenziellen Gefahrensituationen. Die Nutzer*innen können zwischen einer Web-App und einer API („application programm interface“) wählen, wobei sowohl manuelle als auch automatische Interaktionsmöglichkeiten unterstützt werden.
“The OEM will decide where the ODD will be […]. They need to understand where there is a highway and where it ends, and where heavy traffic or bad weather is going to be in order to define and then manage it.“ – Sjoerd Spaargaren
Zonen für autonomes Fahren können auch in Bereichen mit eingeschränktem Zugang oder abseits der Straße eingesetzt werden, wie z. B. in Minen, Häfen, Lagerhäusern und Fabriken. Unternehmen können ihre eigenen privaten Kartendaten zur HERE-Karte hinzufügen, um auf vollständige Informationen des Gebiets zugreifen zu können, in dem das Fahrzeug eingesetzt wird. Oft lassen sich automatisierte Fahrzeuge in diesen Gebieten sogar leichter einsetzen, da sie mit weniger unerwarteten Ereignissen konfrontiert werden.
Autonome Fahrzeuge der Stufe 5 fahren uns zwar noch nicht ins Büro, aber Tools wie die Automated Driving Zones bringen die Branche definitiv voran.
Quelle: Here: What are automated driving zones and why do they matter?