Wann kommt autonomes Fahren nach Deutschland?

Wann kommt autonomes Fahren nach Deutschland?
shutterstock / 2198969809

Autonomes Fahren in Deutschland - Wann kommt es?

Deutschland hat hinsichtlich der Entwicklung autonomer Fahrzeuge einiges zu bieten. Volker Wissing zufolge sei es ein Problem, dass hierzulande Erfolge oft nicht sichtbar kommuniziert werden, denn derzeit bewegt sich einiges, sodass sich die Frage „Wann kommt autonomes Fahren nach Deutschland?“ nach bestem Gewissen mit einem „Jetzt“ beantworten lässt.

Deutschland, die Automobilnation: BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz – nur einige von vielen deutschen Automarken, die international bekannt und geschätzt sind für hohe Qualität und Sorgfalt.
Gleichzeitig scheint es in Deutschland aber auch etwas wie Zurückhaltung zu geben bei der Entwicklung alternativer Antriebstechnologien und auch aus individueller Perspektive ist der Widerstand gegen das Ende des Verbrenners oft groß:

"Die Petromaskulinität, wie wir sie von GTI-Treffen oder aus Filmen wie Fast & Furious kennen, kann mit leisen Elektroautos nichts anfangen. Und schon gar nichts mit Autos, die einen nicht mehr als Fahrer benötigen."

Aber Deutschland hat hinsichtlich der Entwicklung autonomer Fahrzeuge einiges zu bieten. Volker Wissing zufolge sei es ein Problem, dass hierzulande Erfolge oft nicht sichtbar kommuniziert werden, denn derzeit bewegt sich einiges, sodass sich die Frage „Wann kommt autonomes Fahren nach Deutschland?“ nach bestem Gewissen mit einem „Jetzt“ beantworten lässt.

Autonomes Fahren in Deutschland: Forschung & Entwicklung

Zahlreiche deutsche Universitäten arbeiten derzeit an der Entwicklung von Hard- sowie Software, die für das autonome Fahren direkt oder indirekt von Bedeutung sind. In Zusammenarbeit mit Politik und Industrie gibt es einige nennenswerte Projekte.
Eines davon ist das Projekt AHOI in Hamburg, das vom Bund mit 18 Millionen Euro gefördert wird, um vollautomatisierte Technologien auf deutsche Straßen zu bringen. Daran arbeiten auch das Fraunhofer-Institut sowie die Technische Universität Hamburg mit.
Ein ähnliches Konzept gibt es mittlerweile auch in München unter dem Namen MINGA. Das mit 13 Millionen Euro geförderte Forschungsprojekt wird u. a. in Zusammenarbeit mit dem Autohersteller MAN und der Universität Stuttgart realisiert, um bis 2025 den Münchener ÖPNV mit automatisierten Fahrzeugen zu ergänzen.

Industrie im Umfeld des autonomen Fahrens in Deutschland

Obgleich international betrachtet scheinbar vor allem chinesische und US-amerikanische Hersteller um die Weiterentwicklung autonomer Fahrtechnologien eifern, sind auch deutsche Automarken und Zulieferer am Fortschritt beteiligt, beispielsweise BMW, Mercedes oder VW und Bosch.
Gitta Kutyniok, Professorin in München für die Fachbereiche künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, sieht in der Genauigkeit deutscher Autobauer eine Chance für den Fortschritt:

"Es gibt so etwas wie die deutsche Gründlichkeit. Damit können wir sicherstellen, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung da ist, dass auch ethische Richtlinien genügend zum Tragen kommen. Da sind wir ganz vorne weltweit dabei."

Autonomes Fahren Gesetzgebung in Deutschland

Die Voraussetzungen für die Zulassung eines Fahrzeugs sind in Deutschland bedeutend höher als in anderen Ländern wie den USA, wo sich beispielsweise der Hersteller Tesla selbst zertifizieren darf. Die strenge Gesetzgebung, die Deutschland zu bremsen scheint, verhindert aber, dass schnelle Innovationen die Sicherheit der Straßen riskieren. Sicherheit als Priorität ist schließlich notwendig für das Vertrauen der Verbraucher:innen in die Technologie, denn selbst das beste automatisierte Fahrzeug ist ohne Nutzer:innen nutzlos. An der Umsetzung von Sicherheitsstandards ist hierzulande der TÜV Süd als neutrale Instanz beteiligt.
In Deutschland ist seit 2021 das hochautomatisierte Fahren der Stufe 4 auf öffentlichen Straßen zugelassen. Damit ist Deutschland das erste Land weltweit, das eine entsprechende, landesweite Gesetzgebung verabschiedet hat. Auch auf EU-Ebene ist ein entsprechendes Gesetz in Arbeit, sodass bald eine länderübergreifende, einheitliche Gesetzgebung für die Anwendung hoch- oder sogar vollautomatisierter Fahrzeuge denkbar ist. Automatisierte Fahrfunktionen der Stufe 3, wie der Spurhalteassistent, sind zudem auf UN-Ebene bereits erlaubt.
Nach Angaben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (= BMDV) sei Deutschland auch auf internationaler Ebene immer wieder eine treibende Kraft für die Weiterentwicklung der Gesetzgebung.
Are you sure want to unlock this post?
Unlock left : 0
Are you sure want to cancel subscription?