
Wann kommt autonomes Fahren Level 2?
Obwohl das Level 2 des autonomen Fahrens bereits in einigen Fahrzeugmodellen verfügbar ist, gibt es noch Herausforderungen zu bewältigen, bevor es weit verbreitet eingesetzt werden kann. Eine der größten Herausforderungen ist die Gewährleistung der Sicherheit.
Auf dem Weg zum vollständig autonomen Fahren gibt es verschiedene Level der Automatisierung nach der SAE-Skala (= Society of Automotive Engineers). Das Level 2 des autonomen Fahrens wird als „teilautomatisiertes Fahren“ definiert. Es ermöglicht dem Fahrzeug, bestimmte Aufgaben wie Beschleunigen, Bremsen und Lenken unter bestimmten Bedingungen autonom auszuführen. Allerdings erfordert Level 2 weiterhin die Aufmerksamkeit und Überwachung der fahrenden Person, die jederzeit bereit sein muss, die Kontrolle zu übernehmen.
Das Level 2 des autonomen Fahrens stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung autonomer Fahrzeuge dar und es gibt bereits erste serienmäßige Anwendungen. „Jetzt!“, ist also die Antwort auf die Frage: „Wann kommt autonomes Fahren Level 2?“ Doch wann können wir mit dem breiten Einsatz von Level 2 des autonomen Fahrens rechnen?
Tesla, BMW, Mercedes und Co.
Verschiedene Automobilhersteller und Technologieunternehmen haben intensiv daran gearbeitet und arbeiten noch immer daran, Level 2 des autonomen Fahrens sicher auf den Markt zu bringen. Einige Modelle sind bereits mit fortschrittlichen Fahrassistenzsystemen ausgestattet, die Funktionen wie adaptive Temporegelung, Spurhalteassistent und automatisches Einparken bieten. Diese Systeme nutzen Sensoren, Kameras und fortschrittliche Algorithmen, um die Umgebung zu erfassen und das Fahrzeug sicher zu steuern.
Zu diesen Herstellern gehört beispielsweise Tesla mit dem FSD-System (= Full Self-Driving) sowie dem Autopiloten ADAS (= Advanced Driver-Assistance System). Für deutsche Straßen wurde auch der Autobahnassistent von BMW im Level 2 zugelassen, während andere Hersteller wie Mercedes-Benz bereits Fahrzeuge im Level 3 anbieten und an Level 4 und Level 5 arbeiten.
Herausforderungen auf dem Weg zu Level 2
Obwohl das Level 2 des autonomen Fahrens bereits in einigen Fahrzeugmodellen verfügbar ist, gibt es noch Herausforderungen zu bewältigen, bevor es weit verbreitet eingesetzt werden kann. Eine der größten Herausforderungen ist die Gewährleistung der Sicherheit. Level 2 erfordert eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Fahrzeug und Fahrer:in, um kritische Situationen zu bewältigen. Es müssen klare Regeln und Standards festgelegt werden, um Missverständnisse oder Fehlinterpretationen zu vermeiden.
So wurde beispielsweise kritisiert, dass Tesla an Endkund:innen nicht klar kommuniziert habe, dass mit seinen Level-2-Fahrzeugen durchaus Pflichten und Aufgaben für die fahrende Person einhergehen und die Assistenzsysteme keinesfalls für Schlafen, das Schreiben von Mails oder ähnlich starke Ablenkungen gedacht sind. Die Fehlnutzung von FSD und ADAS sowie von L2-Assistenzsystemen generell wird dadurch zu einem hohen Sicherheitsrisiko.
Zukunftsaussichten: Verbreitung bis 2030?
Expert:innen sind zuversichtlich, dass automatisiertes und autonomes Fahren in den kommenden Jahren immer weiter verbreitet sein werden. Nach einer Schätzung des ADAC werden in Deutschland 2030 zwischen 30 und 50% der Fahrzeuge im pessimistischen bzw. optimistischen Szenario mit teilweisen Automatisierungsfunktionen wie einem Auto-, City- oder Tür-zu-Tür-Piloten ausgestattet sein. In den globalen Innovationszentren USA und China ist eine etwas schnellere Verbreitung denkbar, da dort ein offenerer Mindset und eine z. T. liberalere Gesetzgebung herrscht. Diese Entwicklung in den verschiedenen Ländern wird sicher auch davon abhängen, wie sich die Technologie bis dahin gestaltet.
Fortschritte in den Bereichen der künstlichen Intelligenz und Sensorik tragen dazu bei, die Fähigkeiten der Fahrzeuge zu verbessern. Durch den Einsatz von leistungsstärkeren Computern und fortschrittlicher Algorithmen können autonome Fahrzeuge ihre Umgebung besser verstehen und schnellere Reaktionszeiten aufweisen.
Darüber hinaus sind auch Infrastrukturverbesserungen erforderlich, um das Level 2 des autonomen Fahrens optimal nutzen zu können. Die Integration von Kommunikationssystemen von Vehicle-to-Infrastructure (V2I) und Vehicle-to-Vehicle (V2V) kann dazu beitragen, die Sicherheit und Effizienz des Straßenverkehrs weiter zu verbessern.
Obwohl es also bereits einige Modelle mit teilautomatisierten Fahrfunktionen gibt, sind weitere Fortschritte und Lösungen erforderlich, bevor Level 2 weit verbreitet sein wird. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Technologie und der Zusammenarbeit zwischen Industrie, Regierung und anderen Interessengruppen können wir jedoch bald in einer Welt leben, in der autonomes Fahren Level 2 eine gängige Realität ist.
Quellen: SAE – Tesla’s FSD recall impacts AV industry // Wikipedia – Tesla Autopilot // ADAC – Autonomes Fahren – So fahren wir in Zukunft