Anfang Mai gab die Daimler Truck AG in einer Pressemitteilung die Kooperation seines unabhängigen Tochterunternehmens Torc Robotics mit dem Logistikdienstleister C.R. England bekannt. Nachdem Torc im März diesen Jahres die Übernahme des Unternehmens Algolux Inc. für KI-basierte Objekterkennung verkündete, ist diese Zusammenarbeit nun die zweite für Pilotprojekte im Logistikbereich.
Level 4 für US-amerikanische LKW
Ziel der Kooperation, deren Planungsbeginn für Mitte Mai angekündigt wurde, sei es der Pressemitteilung zufolge, eine LKW-Testflotte von Torc im SAE-Level 4 zu betreiben, die temperaturgeregelte Fracht von C.R. England auf Fernverkehrsstrecken transportiert. Dabei solle vor allem die Kundschaft im Kühlsegment bedient werden. Mit den Ergebnissen und Erkenntnissen des Pilotprogramms könne die Anwendung autonomen Fahrens im Speditionsbereich weiter vorangetrieben werden:
„Die Zusammenarbeit von Torc und C.R. England gewährt spezifische Einblicke in den Lkw-Frachtbetrieb und wird uns bei der Integration in die Logistikindustrie helfen. Wir entwickeln eine sichere und zuverlässige Lkw-Plattform mit redundanten Sicherheitsfunktionen, auf der unsere Partner ihre Technologie für Autonomes Fahren integrieren. Darüber hinaus hilft uns der Ansatz der gemeinsamen Entwicklung mit potentiellen Kunden, Autonomes Fahren innerhalb dieses Jahrzehnts in Serie auf die Straße zu bringen.“ – Joanna Buttler, Head of Autonomous Technology Group bei Daimler Truck
Zwei starke Partner
Torc Robotics wurde 2005 gegründet und bietet heute mit Hauptsitz in Virginia eine starke Expertise im Bereich autonomes Fahren. Das Unternehmen bietet neben sicherer Software für automatisierte Fahrzeuge auch Integrationslösungen an, vor allem im Transportbereich für LKW im US-amerikanischen Fernverkehr. Neben einigen weiteren Standorten in den USA ist Torc auch in Stuttgart ansässig.
Dem CEO von Torc Robotics zufolge sei es eine Bereicherung für das Unternehmen, mit C.R. England zu kooperieren, um:
„[…] für einen der größten Premium-Service-Dienstleister und Kühltransportspediteure im Land den Lkw-Frachtverkehr im Langstreckentransport noch sicherer zu machen […]. Die Daten aus dem Pilotprojekt werden einen wertvollen Beitrag leisten bei unseren Maßnahmen im Bereich Sicherheit und Validierung sowie den Anwendungsfällen für Autonomes Fahren.“ – Peter Vaughan Schmidt, CEO von Torc Robotics
C.R. England ist seit 1920 im nordamerikanischen Transportsektor tätig und mittlerweile mit Hauptsitz in Utah national führend in verschiedenen Dienstleistungen. Darüber hinaus wurde das Logistikunternehmen mit verschiedenen Auszeichnungen bedacht, beispielsweise als „Amerikas bester Arbeitsplatz für Frauen“ oder „Amerikas bester Arbeitsplatz für Vielfalt“ vom US-amerikanischen Nachrichtenmagazin Newsweek. Auch für soziales Engagement setzt sich das Unternehmen ein, indem es seine Leistungen gegen die Hungersnot bei Kindern einsetzt.
Auch C.R. England freue sich dem CEO zufolge sehr auf die Kooperation für Test-LKW im Level 4:
„Wir sind davon überzeugt, dass diese Innovation uns schließlich die Möglichkeit bieten wird, unser Logistiknetzwerk sicher zu erweitern — unter Beibehaltung eines hohen Kundenserviceanspruchs. Gleichzeitig kann die Qualität der bestehenden Arbeitsplätze unserer Fahrer verbessert werden. Insbesondere durch die Erweiterung unseres Netzwerkes um autonome Routen können wir unser Kundenangebot ausbauen. Gleichzeitig können wir an beiden Enden der autonomen Fahrtstrecke bessere Arbeitsplätze für unsere Fahrer schaffen. Die enge Verbindung von Torc mit Daimler Truck ist die ideale Grundlage für eine Partnerschaft unserer beiden Organisationen – und bietet so die beste Voraussetzung, um die Technologie des autonomen Fahrens zu pilotieren.“ – Chad England, CEO von C.R. England
Quelle: Daimler Truck – Pressemitteilung vom 10.05.23