Die Verkehrsbehörde der Stadt San Francisco haben die kalifornischen Aufsichtsbehörden aufgefordert, Cruise und Waymo – beides Robotaxi-Anbieter – in deren Expansionsplänen einzuschränken. Dabei seien weder Verkehrstote noch spektakuläre Unfälle der Grund hierfür. Sondern vielmehr die Tatsache, dass andere Verkehrsteilnehmer verwirrt werden könnten.
Man sehe den zunehmenden Einsatz der Robotaxis von Cruise und Waymo als kritisch an. So habe im vergangenen Jahr ein fahrerloses Cruise-Auto versucht, vor einem Polizisten zu fliehen. Wobei dies auch nur halb der Realität entspricht. In Wahrheit war es so, dass das autonom fahrende Fahrzeug seiner Programmierung gefolgt und sich an eine Stelle umgeparkt ist, an der der Polizist problemlosen Zugriff auf ebendieses Fahrzeug bekommt.
In einem anderen Fall waren es fünf fahruntüchtige Cruise-Fahrzeuge, welche eine Straße so blockiert haben, dass ein Bus mit 45 Gästen an Bord nicht durchgekommen ist. Dieser Vorfall, über den damals in den Medien nur wenig berichtet wurde, ist einer von vielen, bei denen autonome Fahrzeuge auf den Straßen von San Francisco das Verkehrsnetz der Stadt gestört haben.
Im April 2022 blockierte ein Cruise-Fahrzeug eine Fahrspur, welches ein Feuerwehrfahrzeug im Einsatz benötigte, und verzögerte dessen Ankunft bei einem Brand. Im vergangenen Herbst fuhren Dutzende von selbstfahrenden Autos der Google-Tochter Waymo täglich in eine ruhige Sackgasse, bevor sie zum Frust der Anwohner umkehrten, wie slate.com berichtet.
Die Stadtverwaltung von San Francisco argumentiert in ihrem Schreiben, zum Stopp der Expansionspläne, dass ungünstig stehende Robotaxis eine Gefahr darstellen, die menschliche Fahrer zu gefährlichen Reaktionen veranlassen kann:
„Sie können andere Fahrzeuge zu gefährlichen abrupten Fahrspurwechseln veranlassen, schnell bremsen oder beschleunigen oder auf Radwege oder Zebrastreifen ausweichen. Sie können Auffahrunfälle verursachen.”
Man gibt allerdings auch zu verstehen, dass man die Einführung des vollautonomen Taxibetriebes nicht verhindern wolle, fordert aber, dass das Wachstum der beiden Dienste geregelter erfolgt. Eine uneingeschränkte Genehmigung sollte man zunächst nicht in Aussicht stellen. Es müsse geregelt sein, dass die Robotaxis von Cruise und Waymo insbesondere in den Hauptverkehrszeiten am Morgen und Abend, im Zentrum der Stadt, nicht zum Einsatz kommen. Da hierdurch das größte Chaos erwartet wird.
Ferner erwarte man, dass eine gewisse Transparenz bei der Offenlegung der Daten eingehalten wird. Da man sich hieraus erhoffe, voneinander zu lernen und Hürden im Alltag abzubauen: „Eine Reihe von begrenzten Einsätzen mit schrittweisen Erweiterungen – statt unbegrenzter Genehmigungen – bieten den besten Weg zu öffentlichem Vertrauen in die Automatisierung des Fahrens und zum Erfolg der Industrie in San Francisco und darüber hinaus.“
Quelle: t3n.de – Probleme mit autonomen Taxis: San Francisco will Waymo und Cruise bremsen