Ende März 2023 rief General Motors‘ Cruise die Software der Robotaxi-Einheit Cruise LLC in 300 Fahrzeugen zurück, nachdem eines der selbstfahrenden Fahrzeuge mit dem Heck eines Busses in San Francisco kollidiert war.
Unfallursache lag in der Software
Der Unfall am 23. März sei auf den Softwarefehler eines automatisierten Fahrzeugs von Cruise zurückzuführen, teilte das Tochterunternehmen von General Motors mit. Dabei wurde die Bewegung eines Gelenkbusses der San Francisco Municipal Transit Authority ungenau vorhersagt. Der Aufprall verursachte mittlere Schäden am Cruise, führte aber nicht zu Verletzungen.
Außerdem teilte Cruise in einem Bericht der National Highway Traffic Safety Administration (= NHTSA) mit, dass die Software bereits am 25. März aktualisiert wurde, um Bedenken auszuräumen, dass das System die Bewegung von Gelenkfahrzeugen wie Bussen und Traktorenanhängern erneut ungenau vorhersagen könnte.
Kyle Vogt, der CEO von Cruise, nannte diesen Vorfall einzigartig und betonte, dass sofort und gründlich nach der Ursache gesucht wurde:
„Fender benders like this rarely happen to our AVs, but this incident was unique […]. We do not expect our vehicles to run into the back of a city bus under any conditions, so even a single incident like this was worthy of immediate and careful study.“ – Kyle Vogt, CEO Cruise-CEO in einem Blog-Post
Zudem sagte Vogt, dass die Schuld keineswegs bei dem stehenden Bus lag, in dessen hintere Stoßstange das autonome Fahrzeug von Cruise in der Haight Street gefahren war. Der Bus sei vorhersehbar und vernünftig gefahren:
„It pulled out into a lane of traffic from a bus stop and then came to a stop. Although our car did brake in response, it applied the brakes too late and rear-ended the bus at about 10 mph.“ – Kyle Vogt
Unfall werde sich nicht wiederholen
Bei dem Unfall sei die Sicht des Cruise-Fahrzeugs auf den vorderen Bereich des Busses vollständig blockiert gewesen, als der Bus vor dem AV ausscherte:
„Since the AV had previously seen the front section and recognized that the bus could bend, it predicted that the bus would move as connected sections with the rear section following the predicted path of the front section“ – Kyle Vogt
Es handelt sich bei diesem Auffahrunfall um den einzigen seiner Art, der bei dem Unternehmen bisher vorkam, und nach der Aktualisierung werde sich der Unfall, laut Cruise, auch nicht wiederholen.
Nicht der einzige Vorfall bei Cruise
Erst im September hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass es die Software in 80 selbstfahrenden Fahrzeugen zurückgerufen und aktualisiert hat, nachdem es bei einem Unfall in San Francisco im Juni zwei Verletzte gab. Dabei habe, laut NHTSA, die Software den Weg eines entgegenkommenden Fahrzeugs falsch vorhergesagt.
Im Dezember wurde schließlich eine formelle Sicherheitsuntersuchung des autonomen Fahrsystems von Cruise durch die NHTSA einleitet, nach Berichten über Vorfälle, bei denen selbstfahrende Cruise-Fahrzeuge unangemessen stark gebremst haben oder zum Stillstand gekommen seien.
Quelle: Reuters.com – GM’s Cruise recalls 300 self-driving vehicles to update software after bus crash