In diesem Jahr hat Tesla damit begonnen, die neuen Fahrzeuge des Typs Model Y auszuliefern. Diese sind mit dem neuen Hardware 4-Paket (= HW4) ausgestattet, das das automatisierte Fahren der E-Autos verbessern soll. Mit höher auflösenden Kameras, einer größeren Seitenkamera und verbesserten Radaren wird die Sensorik für das automatisierte Fahren optimiert.
Upgrade im Stillen
Zu der Verwendung des HW4-Pakets gab es vonseiten des Herstellers keine Ankündigung. Dass die Änderung vorgenommen wurde, gab ein ehemaliger Tesla-Mitarbeiter auf Twitter bekannt unter dem Nutzernamen „The Kilowatts“. Erkennen könne man die neue Hardware u. a. daran, dass die Linsen der Seitenkameras eine typische, rötliche Färbung haben. Außerdem werde die Hardware nur in Fahrzeugen installiert, die in Fremont hergestellt werden, sodass Kund:innen, die in Kanada oder China hergestellte Model Y-Fahrzeuge erhalten, das Hardware-Update nicht bekommen – zumindest noch nicht.
Anfang des Jahres wurde HW4 erstmals in den Tesla Modellen S und X vorgestellt. Durch die verbesserte Sensorik seien die damit ausgestatteten Fahrzeuge von Tesla in der Lage, die eigene Software Full Self-Driving (FSD) optimiert zu nutzen:
„The introduction of HW4 into the Model Y marks a remarkable stride in Tesla’s commitment to perfecting Full Self-Driving technology. As Tesla continues to develop and refine HW4, it’s exciting to envision the transformative potential this holds for the automotive landscape. While Tesla CEO Elon Musk’s ambitious vision of a Robotaxi fleet may still be some way off, the integration of HW4 in the Model Y undeniably represents a key milestone in that journey. As this revolutionary technology evolves, the world eagerly awaits the exciting advancements it promises to bring to the autonomous driving experience.” – Kevin Armstrong auf notateslaapp.com
Anstehende Verbesserungen bei Tesla
Neben der neuen Hardware von Tesla, die auch Verbesserungen an der Software vermuten lässt, gab das Unternehmen bekannt, dass bald eine verbesserte Überwachung der Fahrenden eingeführt werde, um abgelenkte oder schläfrige Fahrer:innen zu erkennen.
Das Überwachungssystem wird dies dann unter anderem an der Zentrierung des Fahrzeugs und der Anzahl der Warnungen und Korrekturen des Spurhalteassistenten beurteilen. Zudem soll das Fahrzeug erste Anzeichen von Müdigkeit oder Ablenkung erkennen, indem es körperliche Anzeichen wie häufiges Gähnen, geschlossene Augen und die Neigung des Kopfes überwacht. Durch die Warnung der Fahrer:innen bei solchen Anzeichen soll das System dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden. Mehr Sicherheit durch automatisierte Fahrtechnologie, kann der weltweit zunehmenden Anzahl der Toten und Verletzten bei Verkehrsunfällen also entgegenwirken.
Kritik an Tesla
Immer wieder gab es verschiedenartige Kritik an dem Hersteller für E-Autos, beispielsweise aufgrund verschiedener Unfälle bei eingeschaltetem FSD. Auch nun werden wieder skeptische Stimmen laut, diesmal zum Thema Datenschutz bei Tesla und zu der Sicherheit von Kund:innendaten. Mitte Mai hat das Handelsblatt aufgedeckt, dass die Daten bei Tesla so schlecht geschützt seien, dass jede:r Mitarbeiter:in ohne große Schwierigkeiten an private Informationen gelangen kann.
Sollte sich diese Information vor den europäischen Aufsichtsbehörden bestätigen, wäre eine Strafzahlung von bis zu 4% der Bruttoeinnahmen von Tesla möglich für den Verstoß gegen EU-Datenschutzgesetze. Zuletzt wurde die Strafzahlung gegen Meta, das Mutterunternehmen von Facebook, auf ähnlicher Grundlage auf eine Milliarde Dollar festgesetzt.
Quelle: CleanTechnica – Tesla Quietly Introduces Hardware 4 Suite On New Model Y Cars