Laut des CEO von Li Auto sollen bis Ende 2023 autonome NOA-Fahrfunktionen (NOA: Navigate on Autopilot) verfügbar sein, die End-to-End trainiert werden können, ohne auf hochpräzise Karten angewiesen zu sein. Damit stellen sie einen wichtigen Ausgangspunkt für die Transformation der Welt durch Software 2.0.
Ein Unternehmen mit großer Vision
Li Xiang, der Gründer, Vorsitzende und CEO von Li Auto hat am 28. Januar diesen Jahres in einem Brief an alle Angestellten eine Einschätzung der zukünftigen Trends gegeben und die Vision des Unternehmens offengelegt: Bis 2023 will der Hersteller von Elektrofahrzeugen mit verlängerter Reichweite (EREV) das weltweit führende Unternehmen für künstliche Intelligenz (KI) werden.
Der 28. Januar war der erste Arbeitstag nach dem chinesischen Neujahrsfest, das vom 21. bis zum 27. Januar dauerte, auch wenn es damit kalendarisch auf ein Wochenende fiel. Die Chefs mehrerer Autokonzerne läuten üblicherweise das neue Jahr für ihre Unternehmen mit internen Angestelltenschreiben ein. Für diesen Neuanfang des Jahres hofft Li Auto, dass das Unternehmen in 15 Jahren eine vollständige Systematisierung seiner Fähigkeiten im Bereich der künstlichen Intelligenz (Software 2.0) aufbauen kann, so Li Xiang.
Außerdem seien intelligente Elektrofahrzeuge mit autonomen Fahrmöglichkeiten die ersten KI-Roboter und das initiale Umfeld der KI in der physischen Welt. Das Unternehmen hofft, mithilfe von KI-Robotern die Welt zum Nutzen jeder Familie und jedes Familienmitglieds verändern und optimieren zu können, indem es kontinuierlich in Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der KI investiert, so heißt es in dem internen Schreiben. So will Li Auto bis 2030 zum Weltmarktführer im Bereich der KI zu werden.
Software 2.0 in der Entwicklung einer neuen Zukunft
Li beschreibt seine Ansichten zur Iteration von Software wie folgt:
- Software 1.0: Der Mensch entwirft die Logik, der Mensch programmiert, die Maschine rechnet, der Mensch nutzt die Software.
- Software 2.0: Maschinen lernen von Menschen (geschlossene Schleife aus Wahrnehmung, Entscheidungsfindung, Ausführung und Feedback), Algorithmen werden in der Cloud trainiert, Maschinen nutzen die Algorithmen, und Maschinen dienen den Menschen.
Im Jahr 2023 wird die Landung von Produkten, die mit Software 2.0 ausgestattet sind, in China offiziell beginnen, sagte Li Xiang. Bis Ende 2023 sollen zudem in der Stadt Elektrofahrzeuge im Einsatz sein, die navigationsgestützt fahren (NOA) auf Grundlage von BEV-Sensorik und Transformer-Modellen, aber auch ohne hochpräzisen Karten durchgängig trainiert werden können. Außerdem fügte er hinzu, dass es sich dabei um einen wichtigen Meilenstein hin zur Transformation der physischen Realität durch Software 2.0 handelt.
Nachhaltige Technologie und künstliche Intelligenz
Neben der Vision des Unternehmens, das bereits Betatests zu vollautonomen Fahrfunktionen angekündigt hat, wiederholte Li Xiang in seinem Brief auch, dass es die Mission des Unternehmens sei, mobile Häuser und glückliche Häuser zu schaffen. Dabei sollen die beiden wichtigsten Räume im Leben der Menschen – das Auto und das Zuhause – durch erneuerbare Energien und künstliche Intelligenz, zwei der wichtigsten neuen Technologien der nächsten 100 Jahre, verändert und verbessert werden. Der Anspruch von Li Auto bestehe darin, über die Bedürfnisse der Nutzer*innen hinauszugehen und die außergewöhnlichsten Produkte und Dienstleistungen zu schaffen.
Im letzten Dezember hat Li Auto einen Rekord von 21.233 Fahrzeugen ausgeliefert und 133.246 Fahrzeuge für das gesamte Jahr 2022, ein Plus von 47,25 Prozent gegenüber 90.491 Fahrzeugen im Jahr 2021.
Derzeit verkauft das Unternehmen drei Modelle, nämlich den Li L9 und den Li L8, die beide EREVs und Plug-in-Hybride sind, sowie seit dem 8. Februar 2023 auch den Li L7. Am Tag nach dieser Markteinführung trafen Showfahrzeuge und Autos für Testfahrten in den Einzelhandelszentren von Li Auto ein, was vom Unternehmen auch vorab über die chinesische Mikroblogging-Plattform Weibo angekündigt wurde.
Quelle: CnEVPost – Li Auto aims to be world-leading AI firm by 2030.