Mit Holon hat die BENTELER Gruppe eine neue Marke ins Leben gerufen, welche als erstes Fahrzeug einen autonomen, vollelektrischen und inklusiven Kleinbus hervorgebracht hat. Vorgestellt wurde dieser 2023 auf der CES in Las Vegas. Wie CEO Ralf Göttel nun zu verstehen gab, sei der autonom fahrende Shuttle für das erste Produktionsjahr bereits voll ausverkauft.
Er erklärt es sich damit, dass man offensichtlich eine Nische adressiert habe, in der es einen großen Bedarf gibt. „In den vergangenen zehn Jahren haben sich viele Unternehmen auf die Stacks bzw. die Software rund um das autonome Fahren konzentriert“, eine entsprechende Hardware-Lösung, beispielsweise in Form des Holon Mover habe es bisher aber nicht gegeben.
Daraufhin habe sich Holon selbst mit dem Thema beschäftigt und den Mover entwickelt. Ein Fahrzeug, welches vollkommen autonom verkehrt, dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h erreichen sowie eine Strecke von 290 Kilometer mit einer Akku-Ladung zurücklegen kann. Zum Einsatz bringen wolle man die Mover in sogenannten „On-Demand“-Angebote – wie Ridepooling und Ridehailing –aber auch der ganz normale Linienverkehr.
Weit über 1.000 Reservierung für das erste Produktionsjahr – noch kein Ende in Sicht
Und das Interesse nach dem Mover sei vorhanden. „Das Produktionsvolumen, welches wir für 2025 in unserem Businessplan haben, ist schon heute verkauft. Wir planen hier mit 1.000 Einheiten“, so Göttel in einem Gespräch mit der Automobil-Industrie. Der Produktionsstart für den Mover ist für Ende 2025 in den USA geplant; in den folgenden Jahren sollen weitere Produktionskapazitäten in Europa sowie dem Mittleren Osten/Asien entstehen.
Zu den Kunden hat der CEO ebenfalls ein paar Worte verloren, ebenso zum Potenzial am Markt: „Beispielsweise will die Hamburger Hochbahn allein 1.000 solcher Fahrzeuge auf die Straßen bringen. Und so haben uns viele Vertreter europäischer Städte besucht, die alle dasselbe Thema haben: Sie brauchen für den ÖPNV ein verlässliches Fahrzeug, um in dieses Segment zu starten.“
Produziert werden die autonom fahrenden Mover zunächst in den USA. „Generell gilt, dass wir beim Kunden produzieren. In den USA ist das unter anderem unser Partner Beep. Für einen europäischen Bedarf würden wir in Europa und für einen asiatischen Bedarf in Asien produzieren. Wir starten mit der Produktion auch deshalb in den USA, weil hier die Nachfrage – insbesondere auch aus dem privatwirtschaftlichen Bereich – am größten ist“, so Göttel zu den Beweggründen dahinter.
Spannend ist auch seine Aussage, dass man nicht direkt mit der schwiersten Aufgabe an sich, dem autonomen Fahren, beginnen sollte. Daher habe man sich entschieden, mit Beep mit definierten Wohnbereichen, Geofencing-Strecken und wiederholbaren Fahrsituationen zu beginnen. „Güterverkehr oder Letzte Meile-Anwendungen ist die logische Weiterentwicklung dieses Konzeptes“, so Göttel abschließend.
Quelle: Automobil-Industrie – Benteler-Chef: „Das Produktionsvolumen von Holon für 2025 ist schon verkauft“