Cruise – das Unternehmen von General Motors mit Spezialisierung auf selbstfahrende Autos – hat die Erlaubnis beantragt, die Tests seiner Robotaxis auf ganz Kalifornien auszuweiten. Bereits seit über einem Jahr testet das Unternehmen autonome Fahrten in verschiedenen Städten in drei Bundesstaaten, darunter auch in San Francisco, und hofft nun auf eine weitere Expansion im gesamten Golden State.
Vom Startup zum 1-Millionen-Meilen-Club
Cruise ist ein Startup, das 2013 gegründet wurde, bevor es GM 2016 aufkaufte. Das inzwischen weitgehend selbstständige Tochterunternehmen begann sofort mit der Umrüstung des Chevy Bolt EV des Autoherstellers auf vollautonomes Fahren und wurde dabei von GM mit 14 Millionen US-Dollar unterstützt.
Während seines zehnjährigen Bestehens hatte Cruise, wie jedes Start-up, insbesondere im Bereich der autonomen Elektrofahrzeuge, mit einigen Problemen zu kämpfen. Seither konnte es aber in seinem Heimatstaat Kalifornien, genauer gesagt in der Bay Area, enorme Fortschritte in Richtung wirklich autonomer Mobilität machen.
Die Dienstleistungen, die in San Francisco begannen, wurden inzwischen auf Arizona und seit kurzem auch auf Texas ausgeweitet. Im Februar teilte Kyle Vogt – der Präsident, CEO und Mitbegründer von Cruise – mit, dass das Unternehmen eine Million Meilen ohne Fahrer*in hinter dem Lenkrad zurückgelegt hat und sich damit dem Robotaxi-Konkurrenten Waymo im Club der Million anschließt.
Ausweitung auf ganz Kalifornien
Nun hat Cruise laut Market Watch die Expansion seiner Robotaxi-Tests auf den ganzen Bundesstaat Kalifornien beantragt, hat aber noch einige bürokratische Hürden bei der kalifornischen Straßenverkehrsbehörde Department of Motor Vehicles (= DMV) vor sich. Noch nicht bekannt ist, in welchen Städten die kommenden Tests stattfinden sollen und das Startup hält sich zu diesem Zeitpunkt noch bedeckt:
„While this application doesn’t represent any immediate change to our testing or operations, we hope to continue working with the California DMV to safely and responsibly test our services in other cities in the future. This is the first step in that process.“ – Drew Pusateri, Sprecher von Cruise
Pusateri fügte außerdem hinzu, dass Cruise zwar hoffe, seinen Robotaxi-Betrieb auf ganz Kalifornien auszuweiten, dass es aber keine bestimmten Städte im Sinn habe, in denen es als Nächstes seine Dienste anbieten möchte. Sollte das DMV den Antrag von Cruise genehmigen, seien die Fahrten nach Angaben des Unternehmens zunächst auf Angestellte beschränkt, denn für die Ausweitung auf zahlende und nicht zahlende Kund*innen werden zusätzliche Lizenzen benötigt.
Mitte März dieses Jahres hat Cruise im Rahmen eines Pilotprojekts mit der gemeinnützigen Organisation SF New Deal damit begonnen, Mitarbeiter*innen des Dienstleistungssektors und des Hotel- und Gaststättengewerbes während ihrer Spätschichten in San Francisco kostenlose Fahrten anzubieten. Cruise könnte derartige kostenlose Pilotprogramme auf andere Teile Kaliforniens ausweiten, um auf dem Weg zu einem vollwertigen Ride-Hailing-Geschäft in den USA weitere Testdaten in neuen Umgebungen zu sammeln.
Kalifornien scheint also wieder einmal Ausgangspunkt für die Ausweitung zukünftiger Formen der Mobilität zu sein und so werden die Expansionspläne von Cruise im Bundesstaat mit Spannung erwartet.
Quelle: electrek.co – California may soon see a lot more driverless robotaxis on the road from GM’s Cruise