Autonomes Fahren Level 3 / Stufe Drei – Hochautomatisiertes Fahren

Autonomes Fahren Level 3 / Stufe Drei – Hochautomatisiertes Fahren
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Stufe Drei / Level 3 - Hochautomatisiertes Fahren

Das System übernimmt Quer- (Lenken) und Längsführung (Beschleunigung/ Verzögerung), für einen gewissen Zeitraum in spezifischen Situationen die Kontrolle. Fahrer:in muss hierbei das System nicht überwachen. Bei Bedarf wird diese/r zur Übernahme der Fahraufgabe aufgefordert, mit genügend Zeitreserve. Die Systemgrenzen werden alle vom System erkannt. Dabei ist das System nicht in der Lage, aus jeder Ausgangssituation den Risiko minimalen Zustand herbeizuführen.

Autonomes Fahren Level 3 versteht sich als „Hochautomatisiertes Fahren“. Mit diesem Anspruch betreten schon viele Modelle den Markt und unterstützen den Fahrer beim Sprung in eine neue Ära des Automobilbaus. Doch was genau sagt uns diese Zuschreibung? Manche sagen, die Systeme nehmen „fast komplett die Aufgabe des Fahrens“. Was stimmt: Die Systeme überwachen zwar die Fahrumgebung – im Unterschied zu den bisherigen Stufen. Der fachlichen Bezeichnung zufolge wird die Aufgabe des Fahrers durch die „Übernahme dynamischer Aufgaben“ an das System übertragen.

Gemeint sind grundsätzlich damit die Autobahnfahrten, sogar beim Überholen. Sogar beim Ausweichen. Unglaublich? Eingeschränkt aber wahr. Die Sensoren berechnen exakt, was geht und was nicht. Manche sprechen davon, das Auto „kommuniziere mit der Umwelt.“ Das ist insofern richtig, nur hat diese automatische Wahrnehmung, noch, seine strikten Grenzen. Das heißt: Die letztendliche Kontrolle hat der Fahrer, denn das System muss jederzeit auf ihn „zurückgreifen“ können.

Allerdings ist Fahrer:in in der Lage dem System die Längs- und Querführung des Fahrzeugs für eine gewisse Zeit zu übergeben. Das System selbst erkennt dabei seine Grenzen und übergibt ggf. zurück an den Fahrzeugführer.  Eine Überstimmung des Systems oder das komplette Ausschalten des Systems durch Fahrer:in ist jederzeit möglich.

Autonomes Fahren Level 3: Kontrolle mit Wenn und Aber

In dieser Stufe übernimmt zwar das System dynamische Fahraufgaben, die Präsenz des Lenkers, und zwar eines fachkundigen Lenkers, ist dennoch notwendig, um bei Bedarf einspringen zu können. Das System kann – oder muss – wenn erforderlich, den Fahrer zur Übernahme auffordern. Er bekommt auch einige Sekunden Zeit, also vorab eine zeitgerechte Vorwarnung. Damit geht das Erfordernis einher, das Geschehen in der Zwischenzeit zumindest zu beobachten.

Zumindest mehr oder weniger. Praktisch gesehen nützt diese Autonomiestufe fast nur bei Autobahnfahrten. Zwischenzeitlich kann sich der Fahrer dabei durchaus zurücklehnen. In der Stadt oder auf Landstraßen kann dieses Potenzial allerdings kaum ausgeschöpft werden. Für wen es Sinn macht und wen nicht, ist eine individuelle Entscheidung. Manchmal sind es aber genau solche technischen Feinheiten, welche schlussendlich Freude bereiten und ausprobiert werden wollen.

Hier zeigt sich aber auch die Herausforderung beim autonomen Fahren auf Stufe Drei. Die Aufmerksamkeit durch Fahrer:in muss gewährleistet sein. Da die sichere Fahrzeugübergabe eine besondere Herausforderung ist. Experimentelle Studien haben gezeigt, dass beschäftigte Fahrer:innen viele Sekunden für die Übergabe brauchen. Aber selbst danach ist nicht gewährleistet, dass diese/r die Fahrsituation vollständig verstanden hat. Nur auf das System verlassen, ist somit nicht ratsam.

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