
Über die Rolle vom autonomen Fahren im LKW- und Gütertransport
Insgesamt ist die Einführung des autonomen Fahrens im Güterverkehr ein spannender Schritt in die Zukunft, der mit erheblichen Potenzialen und Herausforderungen einhergeht. Es gibt dabei viele vielversprechende Projekte, die das Potenzial dieser Technologie demonstrieren, denn klar ist: Das autonome Fahren wird die Zukunft des Gütertransportes und die Art und Weise, wie wir Waren bewegen, grundlegend verändern.
In der heutigen Welt, in der die Technologien unaufhörlich voranschreiten, sind autonome Fahrzeuge keine ferne Zukunftsvision mehr. Insbesondere im Transportsektor haben autonome LKW das Potenzial, den Gütertransport effizienter und sicherer zu gestalten. Welche Rolle spielt autonomes Fahren im LKW- und Gütertransport? Und welche Rolle kann die Technologie künftig spielen?
Vor- und Nachteile vom autonomen Güterverkehr
Neben den generellen Vorteilen von autonomen Fahrzeugen im Verkehr kann das autonome Fahren den Gütertransport wirtschaftlicher und effizienter machen. Der Fahrzeugbetrieb kann rund um die Uhr gewährleistet werden, da Pausen für Fahrer:innen wegfallen, und verkürzt damit die Lieferzeiten. Außerdem werden Müdigkeit oder Unaufmerksamkeit im Verkehr eliminiert oder Verkehrsstaus minimiert, was den Energieverbrauch mindert. Bei elektrisch betriebenen LKW kommt zusätzlich durch das Einsparen von CO2-Emmissionen ein nachhaltiger Aspekt hinzu. Zudem kann autonomes Fahren dazu beitragen, den Mangel an Fahrer:innen im Transportsektor zu verringern. In den USA beispielsweise fehlen derzeit knapp 100.000 Fahrer:innen für LKW.
Auf der anderen Seite sind die Nachteile des autonomen Fahrens im Gütertransport nicht zu vernachlässigen, denn die LKW sind teuer in der Entwicklung und Implementierung, was zu hohen Anfangsinvestitionen führt. Darüber hinaus gehen mit automatisiertem Gütertransport auch die generellen Nachteile der Technologie einher, wie beispielsweise ethische und rechtliche Fragen im Zusammenhang mit Haftung und Verantwortung bei Unfällen. Auch Datenschutz und Sicherheit sind relevante Aspekte, da die Fahrzeuge mit umfangreichen Sensoren und Kommunikationssystemen ausgestattet sind, die anfällig für Hacking und Cyberangriffe sein könnten.
Entwicklung und Beispiele des autonomen LKW-Verkehrs
Ob bei US-amerikanischen LKW im Güterfernverkehr oder Transporten innerhalb eines Werksgeländes: Autonomes Fahren ist im Logistikbereich bereits erprobt und wird an vielen Stellen eingesetzt. In diesen Anwendungen hat die Technologie ein besonderes Potenzial, denn durch entfallende Lohnkosten und Energieersparnisse sind autonome Transporte günstiger und wirtschaftlicher.
Deutschland und Europa
Auch Marcus Willand und Jörg Saße, Vertreter der Management- und IT-Beratung „Mieschke Hofmann und Partner“ (= MHP), sehen autonomes Fahren vor allem im Logistikbereich. In Deutschland habe der autonome Gütertransport durchaus große Chancen, während die Entwicklung im Privatverkehr noch auf sich warten lasse.
Derzeit ist zwar beispielsweise ein automatisiertes Transportprojekt von Hamburg nach Norwegen in Arbeit, jedoch seien die föderalen Strukturen innerhalb der EU eine Bremse der Entwicklung, so Willand und Saße. Im Gegensatz dazu stehen Regularien und Hersteller in anderen Ländern, wie den USA und China, wo autonome LKW bereits zugelassen und auf den Straßen langstreckentauglich unterwegs sind.
Aurora in den USA
Ein Schlüsselakteur in der Entwicklung autonomer LKW in den USA ist das Unternehmen Aurora. Als Pionier in der Entwicklung autonomer Systeme für den Transport hat sich der Hersteller in den letzten Jahren einen Namen gemacht und inzwischen Partnerschaften mit bekannten Unternehmen wie beispielsweise Volkswagen, Hyundai sowie Continental und Volvo Trucks geschlossen.
Aurora konzentriert sich darauf, autonomes Fahren sicherer und effizient zu gestalten, insbesondere im LKW-Verkehr auf Langstrecken. Ihre Systeme nutzen fortschrittliche Sensorik und künstliche Intelligenz, um Fahrzeuge in unterschiedlichsten Verkehrssituationen sicher zu steuern.
Anwendung finden die autonomen LKW unter anderem bereits im US-Bundesstaat Texas. Dort arbeitet Aurora zwischen Dallas und Houston sowie Fort Worth und El Paso auch mit FedEx zusammen. Diese Partnerschaft zeigt, wie autonomes Fahren den Logistiksektor in den USA revolutionieren könnte, indem es die Effizienz steigert und die Transportkosten senkt.
DiDi in China
Neben den USA ist bei der Entwicklung autonomer Technologien auch China vorne mit dabei. Der Hersteller DiDi beispielsweise arbeitet nicht nur an selbstfahrenden PKW, sondern auch am autonomen Güterverkehr.
Im Transportbereich arbeitet das Unternehmen an Lösungen wie dem Service „Kargobot“. Derzeit werden bereits über 100 autonome LKW im Land getestet, nämlich zwischen der chinesischen, nordöstlichen Metropole Tianjin und der inneren Mongolei, die als Teil von China an die Mongolei grenzt.
Künftig sollen LKW von DiDi im Konvoi unterwegs sein, wobei auch ein Pilotfahrzeug mit Fahrer:in mitfährt. Diese Person soll in komplizierten Situationen eingreifen können, so das neue Konzept des Unternehmens. Ähnlich funktioniert auch die Idee des „Platoonings“ im automatisierten Fahren, wobei mehrere Fahrzeuge digital untereinander verbunden sind und sich als eine Einheit im Straßenverkehr bewegen.
Der Gütertransport von Morgen
Insgesamt ist die Einführung des autonomen Fahrens im Güterverkehr ein spannender Schritt in die Zukunft, der mit erheblichen Potenzialen und Herausforderungen einhergeht. Es gibt dabei viele vielversprechende Projekte, die das Potenzial dieser Technologie demonstrieren, denn klar ist: Das autonome Fahren wird die Zukunft des Gütertransportes und die Art und Weise, wie wir Waren bewegen, grundlegend verändern.